Die Berufsunfähigkeitsversicherung

Inhaltsangabe

Wie weist man Berufsunfähigkeit nach?
Was ist der Unterschied zwischen einer Berufsunfähigkeitsversicherung und Arbeitsunfähigkeitsversicherung?
Was sind die Vorteile und Nachteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung?
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung pro Monat?
Für wen lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Welche Berufsunfähigkeitsversicherung ist die richtige für mich?
Bei wem sollte ich meine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?

Wie weist man Berufsunfähigkeit nach?

Ganz so einfach ist es nicht, als berufsunfähig eingestuft zu werden. Hierbei werden zahlreiche Unterlagen benötigt, wie Arztberichte und Beschreibungen der zuletzt ausgeführten Tätigkeit. Erst wenn eine Berufsunfähigkeit wirklich feststeht, erhält der Versicherte die im Vertrag vereinbarte monatliche Rente. Die Höhe des zuvor erzielten Einkommens spielt hierbei keine Rolle.

Anders sieht es aus, wenn eine gesetzliche Berufsunfähigkeit vorliegt. Hier kommt die Rentenversicherung zum Tragen und übernimmt eine sogenannte Erwerbsminderungsrente. Hier liegt nicht nur eine Berufsunfähigkeit vor, sondern die Unfähigkeit, überhaupt eine weitere Erwerbstätigkeit durchzuführen. Solange dies nicht der Fall ist, kann nur eine private Zusatzversicherung eine Berufsunfähigkeitsrente auszahlen.

Es ist unerheblich, welcher Grund vorliegt, dass eine Berufsunfähigkeit zu tragen kommt. Oftmals leiden die Menschen durch die Erkrankung der Psyche oder des Skeletts darunter und werden deswegen berufsunfähig. Die Ursachen sind bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit abgedeckt. Anders sieht es aus, wenn es sich hierbei um einen Unfall handelt, hier tritt dann die Unfallversicherung in Kraft.

Wird eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen , wird nur der derzeit ausgeführte Beruf abgesichert. Somit kann die Versicherung nicht verlangen, dass ein anderer Beruf ausgeübt werden muss, wenn die aktuelle Tätigkeit aufgrund der Erkrankung nicht mehr durchgeführt werden kann.

Was ist der Unterschied zwischen einer Berufsunfähigkeitsversicherung und Arbeitsunfähigkeitsversicherung?

Gerne werden die Begriffe Berufsunfähigkeitsversicherung und Arbeitsunfähigkeitsversicherung zusammen verwendet. Streng genommen ist aber im Bereich der Versicherungen die Arbeitsunfähigkeitsversicherung nur ein Teil der Berufsunfähigkeitsversicherung. Somit also keine eigene Versicherung.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt immer dann, wenn aus gesundheitlichen Gründen der aktuelle Beruf nicht mehr ausgeführt werden kann. Viele BU-Versicherungen enthalten zudem eine sogenannte Arbeitsunfähigkeitsklausel. Hierbei handelt es sich um keine eigenständige Versicherung, sondern um einen optionalen Baustein der Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese Klausel besagt, dass bei längerer Krankschreibung bereits eine monatliche Summe in Höhe der Berufsunfähigkeitsrente von der Versicherung ausgezahlt wird. Dabei ist die Rente jedoch zeitlich beschränkt. Meist liegt diese zwischen 18 und 36 Monaten. Sobald die Arbeitsunfähigkeit beendet ist und man wieder arbeiten geht, endet die Rentenzahlung wieder.

Was sind die Vorteile und Nachteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung wird meist schon vor der ersten Tätigkeit abgeschlossen. So können bereits Schüler eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Ansonsten ist diese dann von Vorteil, wenn man sich gegen das hohe Risiko, den Ausfall der eigenen Arbeitskraft absichern möchte. Vor allem dann, wenn man auf das Einkommen der beruflichen Tätigkeit angewiesen ist, beispielsweise um eine Familie zu ernähren, ist es von Vorteil, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Ein weiterer Vorteil der Berufsunfähigkeitsversicherung ist, dass die Leistung unabhängig von der Ursache bezahlt wird. Das bedeutet, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung unabhängig vom Grund des beruflichen Ausfalls sofort eine Rente auszahlt. Im Gegensatz zu vielen anderen Versicherungen können bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung auch Erkrankungen wie psychische Leiden, Depressionen oder auch Nervenerkrankungen mit abgesichert werden. Hauptursache einer Berufsunfähigkeit sind nämlich mit bis zu 30% psychischer Erkrankungen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits bei 50% Berufsunfähigkeit die Rente ausbezahlt. Wer also auch mit halber Kraft noch in der Lage ist zu arbeiten, erhält zusätzlich die volle Berufsunfähigkeitsrente. Die Beiträge entfallen dann. Bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente wird jedoch erst dann gezahlt, wenn der Berufsunfähige weniger als drei Stunden täglich arbeiten kann.

Neben den Vorteilen gibt es auch Nachteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung . Viele verzichten gerne auf das Abschließen einer Berufsunfähigkeitsversicherung nach dem Motto "mich trifft es schon nicht". Aber auch die Angst, sich mit dem Thema der Berufsunfähigkeit auseinanderzusetzen, ist ein Grund, warum sie keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Weitere Argumente sind beispielsweise, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist. Natürlich sind die Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung im Vergleich zu anderen Versicherungslösungen hoch. Doch die monatliche Prämie richtet sich natürlich immer daran, wie hoch die gewünschte Berufsunfähigkeitsrente ausfallen soll. Auch der bisher ausgeübte Beruf, beispielsweise ob es sich um eine Risikogruppe handelt oder nicht, kann den Betrag erhöhen.

Ebenso hat nicht jeder die Möglichkeit, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Je nachdem, zu welcher Risikogruppe man gehört, kann es entweder zu einem erhöhten Beitrag kommen, beispielsweise bei Polizisten, Physiotherapeuten oder Dachdeckern oder es kann sogar zum Ausschluss kommen. Das bedeutet, Berufsgruppen, wie Artisten, Berufssportler oder Künstler können keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.

Ebenfalls gibt es eine Gesundheitsprüfung bei Antragstellung. Hier kann es unter Umständen ebenfalls dazu führen, dass der Antrag abgelehnt wird. Ein weiterer Kritikpunkt der Berufsunfähigkeitsversicherung ist die schlechte Absicherung durch verwirrende Tarifbedingungen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen ist sehr komplex und kann infolge von mangelnder oder falscher Beratung negative Auswirkungen haben.

Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung pro Monat?

Wie bereits schon erwähnt, können die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung unterschiedlich ausfallen. Um herauszufinden, wie hoch diese sein kann, müssen unterschiedliche Faktoren berücksichtigt werden. Dabei spielt die gewünschte Höhe der Berufsunfähigkeitsrente eine wichtige Rolle. Aber auch der derzeit ausgeübte Beruf ist wichtig. Je höher dieser in die Risikogruppe der Versicherung eingegliedert wird, desto teurer wird der monatliche Beitrag. Auch das Alter bei Vertragsabschluss sowie die Dauer der Leistungszeit sind wichtig. Das Ergebnis der Gesundheitsprüfung schließt die Ermittlung der Prämie ab, denn wer Vorerkrankungen hat, muss damit rechnen, dass die Beiträge höher ausfallen.

Um sich ungefähr vorstellen zu können, wie ein Beitrag monatlich aussehen könnte, liegen die Preise oft zwischen 50 und 500 € monatlich. Unter Umständen können diese sogar noch deutlich höher ausfallen. Möchte man beispielsweise im Alter von 45 Jahren eine monatliche Rente von 2000 € absichern und ist von Beruf Dachdecker, kann man hier mit einem deutlich höheren Beitrag rechnen, als beispielsweise ein Auszubildender mit 19 Jahren, der in einer Versicherung im Büro arbeitet.

Für wen lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Eigentlich lohnt sich für jeden eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie ist nicht nur sinnvoll, sondern auch wichtig, wenn man auf das Arbeitseinkommen angewiesen ist. Die staatliche Absicherung gegen Berufsunfähigkeit reicht hierbei nur selten aus. Aus diesem Grund sollte man sich darum bemühen, rechtzeitig eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Nicht nur Erwerbstätige, die auf ihr Arbeitseinkommen nicht verzichten können, sondern auch Selbstständige, die oftmals sogar nicht gesetzlich rentenversichert sind, sowie Berufsanfänger, Studenten und Azubis sollten auf jeden Fall sich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung entscheiden.

Anders sieht es beispielsweise bei Beamten mit langjähriger Dienstzeit aus. Sie benötigen nicht immer eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie erhalten oftmals ein sogenanntes Ruhegehalt, das deutlich über dem Niveau der Erwerbsminderungsrente liegt. Sollten Beamte höhere Lebenshaltungskosten haben, als das, was sie als Ruhegehalt erhalten, können sie eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen.

Welche Berufsunfähigkeitsversicherung ist die richtige für mich?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte beim Anbieter abgeschlossen werden, den es schon länger gibt. Es gilt also, einen Versicherer mit Erfahrung und hoher Finanzkraft zu finden. Deswegen ist es wichtig, sich vorab zu informieren, welche Versicherungen gut aufgestellt sind und ebenfalls gute Leistungen im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung versprechen.

Auch ein Portal mit Erfahrungen kann hierbei weiterhelfen. So ist es beispielsweise auch sinnvoll zu erfahren, wie schnell eine Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt wird, wenn die Leistungen benötigt werden. Es gibt immer wieder Versicherungen, die das Ganze hinauszögern oder viele medizinische Unterlagen benötigen, ehe es überhaupt zur ersten Zahlung kommt. Ganz anders sieht es vielleicht bei anderen Anbietern aus, die schon bei ersten Anzeichen der Berufsunfähigkeit mit der Rente beginnen.

Letzte Aktualisierung: Oktober 2022

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